Maßanfertigungen sind wichtiger Teil der Kühlkette bei Produktion von Biontech-Vakzin
Der Kollege Klugmann aus der Kantabteilung bei der Kühlblechproduktion. Pro Blech waren
21 Kantungen nötig. Zum Einsatz kam ein Vormaterial mit Spezialbeschichtung für die Lebensmittel- und Pharmabranche
Die Pandemie hat Deutschland und weite Teile der Welt weiter fest im Griff – mit all ihren Folgeerscheinungen wie Lockdowns, Schul- und Ladenschließungen, einem an der Belastungsgrenze agierenden Gesundheitssystem und vielem mehr. Neben strikten Kontaktsperren und Hygienemaßnahmen sind flächendeckende Impfungen vermutlich der einzige Weg aus der Krise.
Einer dieser Hoffnung machenden Impfstoffe ist BNT162b2 von Biontech/Pfizer zur Impfung gegen das Corona-Virus SARSCoV-2. Biontech/Pfizer stellt diesen Impfstoff in eigenen Werken her, lässt ihn aber auch von hochspezialisierten Pharmaunternehmen fremd fertigen.
Einer dieser Auftragsfertiger ist das Unternehmen Dermapharm/Mibe, das einen Produktionsstandort im Brehnaer Gewerbegebiet hat, nur etwas mehr als einen Steinwurf entfernt von ArcelorMittal Construction Deutschland.
Aufgrund der weltweit dramatischen Pandemielage mussten sowohl bei der Entwicklung des Impfstoffes als auch dessen anschließender Produktion der Turbo eingelegt werden. Jedoch war die Bereitstellung von Produktionskapazitäten für einen Impfstoff in so kurzer Zeit auch für ein Unternehmen wie Mibe Neuland. Gewaltige technische und logistische Herausforderungen erforderten eine schnelle Lösung. Eine dieser Herausforderungen war die Art der Kühlung des fertig produzierten Impfstoffes im Tiefkühllager. „BNT162b2“ von Biontech/Pfizer ist ein hochwirksames Covid-Vakzin mit nach jetzigem Kenntnisstand geringen Nebenwirkungen. Allerdings muss direkt nach der Produktion eine lückenlose Kühlkette gewährleistet sein – im Tiefkühllager von Mibe beträgt die Temperatur ungefähr 70 Grad unter null. Die Kühlung darf die gelagerten Impfstoffverpackungen jedoch nicht nur peripher erreichen, vielmehr muss sie die Vakzin-Chargen gleichmäßig und permanent “umfließen”. Für genau diese Anforderung wurde von Mibe ein Trägermedium gesucht. Dieses war in so kurzer Zeit am Markt nicht verfügbar, daher war Improvisationstalent gefragt.
ArcelorMittal Construction Deutschland hat für Mibes gesamten Produktions- und Bürokomplex am Standort Brehna die Stahlfassade, bestehend aus dem Profil Trapeza 35/207 in AM 9006 geliefert. Beim Blick auf diese Fassade kam der technischen Leitung des Unternehmens die Idee, etwas Ähnliches als Trägermedium für die Impfstoffkühlung im Tiefkühllager einzusetzen. Mibe trat an ArcelorMittal Construction heran und erkundigte sich nach Trapezprofilen, die als Kühlbleche genutzt werden könnten. Da das von Mibe gesuchte Profil mit den Spezialmaßen natürlich nicht im Lieferprogramm stand, wurde Mibe vorgeschlagen, ein solches Profil auf Maß zu kanten. Nach Übermittlung der Daten wurden durch unsere Kantabteilung sehr schnell drei Musterexemplare gefertigt, die Mibe sofort überzeugten. Kurz darauf wurden durch Mibe 1.200 dieser Kühlbleche bestellt.
Mit der Produktion dieser Maßanfertigungen hat ArcelorMittal Construction durch das perfekte Zusammenspiel aller in dieses Projekt Involvierten unter Beweis gestellt, schnell und flexibel auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können. Zugleich leistete ArcelorMittal Construction mit der Produktion der Kühlbleche einen kleinen, aber nicht unwichtigen Beitrag zur ausreichenden Bereitstellung von Impfststoff und damit zur baldigen Beendigung der Corona-Krise.