18.06.2019 | ArcelorMittal Bremen

Stahl gehört zu Bremen

Mitarbeiter von ArcelorMittal gehen für fairen Wettbewerb auf die Straße

 Bremen, 18. Juni 2019 - Rund 2.000 Mitarbeiter von ArcelorMittal Bremen und Partnerfirmen sind am Dienstag in einem großen Marsch vom Stahlwerk im Bremer Norden bis zum Marktplatz in der Innenstadt marschiert, um sich für fairen Wettbewerb sowie effizienten Handels- und Klimaschutz einzusetzen.

Die europäische Stahlindustrie steckt in einer schweren Krise. Die Stahlimportmengen in die Europäische Union sind seit 2017 um mehr als 30 Prozent gestiegen, während die Nachfrage nach Stahl sinkt. An mehreren Standorten in Europa ist es bereits zu Einschränkungen der Produktion gekommen. Auch am Standort in Bremen gibt es Produktionskürzungen, die weitere Rohstahlproduktion ist in Gefahr.

Die Maßnahmen zum Schutz der Stahlindustrie, die die Europäische Union im Februar dieses Jahres eingeführt hat, haben offensichtlich ihre stabilisierende Wirkung verfehlt. Die Europäische Kommission plant, diese Handelsschutzmaßnahmen weiter zu lockern. Diese Entscheidung würde die Stahlkrise weiter verschärfen und Arbeitsplätze bedrohen. Deshalb darf die geplante Erhöhung der Importquote um fünf Prozent zum 1. Juli nicht stattfinden. Zumindest sollte sie aber verschoben werden, bis das zurzeit laufende Überprüfungsverfahren zur Wirksamkeit der Handelsschutzmaßnahmen abgeschlossen ist.

Der Klimaschutz stellt die Stahlindustrie vor besondere Herausforderungen. Denn der Stahlmarkt ist global und EU-Stahlwerke können dauerhaft nur konkurrenzfähig bleiben, wenn EU-Importe von Stahl ebenfalls einer CO2-Abgabe unterliegen. ArcelorMittal hat das Ziel, bis 2050 Stahl in Europa klimaneutral herzustellen. Mit den heute gängigen Verfahren zur Stahlerzeugung wird dies aber nicht gelingen. Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion kann nur durch neue Verfahren und Technologien erreicht werden. Auch in Bremen wird mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet.

Ein fairer Wettbewerb ist dabei essenziell für die Stahlproduktion in Europa. Ohne fairen Wettbewerb wird es auch keinen erfolgreichen Klimaschutz geben.

„Die Politik ist gefordert und muss dafür sorgen, dass die Stahlindustrie in der EU konsequent und nachhaltig vor den Folgen unfairer Handelspraktiken geschützt wird. Wir benötigen gleiche Wettbewerbsbedingungen und klare Regelungen weltweit. Das Ziel der Politik sollte sein, dass die CO2-Emissionen weltweit verringert werden und die Problematik nicht nur in andere Länder verschoben wird. Unsere Mitarbeiter geben heute ein klares Signal, wie wichtig Ihre Arbeitsplätze für sie sind – denn Stahl gehört zu Bremen“, kommentiert Reiner Blaschek, Vorstandsvorsitzender von ArcelorMittal Bremen.

„Für uns gehören die Hochöfen zu Bremen – wie der Bremer Roland. Die Stahlindustrie und der Klimaschutz brauchen jetzt klares politisches und unternehmerisches Handeln auf allen Ebenen, damit gute Arbeitsplätze für die Zukunft in Bremen und allen anderen Stahlstandorten erhalten bleiben“, ergänzt Klaus Hering, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von ArcelorMittal Bremen.

Viele Arbeitsplätze in der Stahlindustrie sind schon heute akut gefährdet. Wir müssen es daher schaffen, die´wichtigen Klimaziele und die industrielle Zukunft unseres Landes zu vereinen. Dazu brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens sowie eine kluge Wirtschafts- und Industriepolitik.


Stahl ist Zukunft – Klimaschutz beginnt mit Stahl aus Bremen!

 

 

Pressekontakt:

Dirk Helm, +49 421 648 4184, dirk.helm@arcelormittal.com (Bremen)

Marion Müller-Achterberg, +49 421 648 1953, marion.muellerachterberg@arcelormittal.com (Bremen)

Arne Langner, +49 30 75445 556, arne.langner@arcelormittal.com (Deutschland)

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