13.03.2020 | ArcelorMittal Deutschland

Der EU-Vorschlag zum CO2-Grenzausgleich könnte der Schlüssel zum Durchbruch bei der Reduzierung von CO2-Emissionen sein

ArcelorMittal fordert die Mitgliedsstaaten und die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, die Einführung eines CO2-Grenzausgleichs als Teil des eine Billion Euro schweren Green Deals der EU zu unterstützen, der zum Ziel hat, die gesamte Region bis 2050 CO2-neutral zu gestalten.

In dem heute veröffentlichten Manifest und Film, „Eine CO2-neutrale Welt erschaffen - Plädoyer für einen CO2-Grenzausgleich“ legt ArcelorMittal seine feste Überzeugung dar, dass ein Grenzausgleich eine der ersten Maßnahmen des Green Deals sein sollte, die von der neuen Europäischen Kommission verabschiedet werden. Das wird dazu beitragen, die Marktbedingungen und den Schutz zu schaffen, die für Unternehmen notwendig sind, um CO2-Neutralität zu erreichen. 

Derzeit zahlen energieintensive Industrien, einschließlich der Stahlproduzenten, innerhalb der EU im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (ETS) für den Ausstoß von CO2. Dies gilt jedoch nicht für Stahlproduzenten von Märkten außerhalb der EU, die Stahl mit vergleichbaren oder oft deutlich höheren CO2-Emissionen produzieren. Diese können dadurch ihren Stahl zu einem niedrigeren Preis verkaufen. Die Folge ist, dass die Stahlproduktion in Nicht-EU-Länder verlagert wird, in denen die Gesetze für CO2-Emissionen oft weniger streng sind, was die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels untergräbt.

Mit dem CO2-Grenzausgleich würden jedoch bei der Einfuhr von Stahl in die EU die Kosten für CO2, die die europäischen Produzenten zahlen, zu dem importierten Stahl hinzugerechnet. Durch diesen Ausgleich der Kosten wird ein fairer Markt geschaffen - und das ist entscheidend, um Investitionen in eine Stahlproduktion mit geringeren Emissionen zu fördern.

Geert van Poelvoorde, CEO ArcelorMittal Europe – Flat Products sagt: „Die Verpflichtung der EU, ihre CO2-Emissionen auf null zu reduzieren, sollte begrüßt werden. Wir hoffen, dass die Entscheidungsträger in ganz Europa die Vorschläge unterstützen werden, da sie in der Tat der Schlüssel zu Lösungen sein könnten, um die CO2-Emissionen zu senken. Die Herausforderung des Klimawandels ist beispiellos, und es sind mutige Maßnahmen erforderlich“.

ArcelorMittal ist der Ansicht, dass ein Grenzausgleich auf verschiedene Weise eingesetzt werden kann, solange er die Unterschiede in den Kosten für CO2 zwischen einheimischen Produkten und Importen neutralisiert und Anreize für den Übergang zu einer CO2-armen Stahlproduktion schafft. In dem Manifest erklärt ArcelorMittal, wie ein optimal ausgestalteter Grenzausgleich funktionieren könnte:

Produzenten, die in die EU exportieren, sollten dieselben Kosten für CO2-Emissionen in Rechnung gestellt werden, die europäische Produzenten im Rahmen des ETS zahlen. Dies sollte als Katalysator für andere Länder dienen, um eigene CO2-Systeme einzuführen und in Technologien zur Dekarbonisierung zu investieren.

Der Grenzausgleich sollte zunächst auf Primärgüter und nicht auf Endprodukte wie Haushaltsgeräte und Alltagswerkzeuge angewendet werden. Dies ist die sinnvollste Art und Weise, einen Ausgleich einzuführen.

Neben dem Ausgleich für hohe Energiekosten als indirekte Folge des ETS, sollte die kostenlose Zuteilung von ETS-Zertifikaten, die von der Europäischen Kommission schrittweise aufgehoben wird, in der ersten Stufe beibehalten werden. Dies ist von entscheidender Bedeutung, damit der europäische Stahl wettbewerbsfähig bleibt und ein reibungsloser Übergang ohne Unterbrechungen gewährleistet werden kann.

Van Poelvoorde sagt: "Es gibt natürlich Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Einige haben zum Beispiel argumentiert, dass die Gefahr besteht, gegen internationale Handelsregeln zu verstoßen. Die Einführung eines CO2-Grenzauggleichs ist jedoch mit den internationalen Handelsregeln vereinbar. Er erlaubt den Mitgliedern Maßnahmen zu ergreifen, die für den Umweltschutz oder die Erhaltung der natürlichen Ressourcen notwendig sind, sofern diese Maßnahmen keine willkürliche Diskriminierung zwischen Ländern darstellen, in denen die gleichen Bedingungen herrschen. Dies wird jedoch nur funktionieren, wenn die Politik den Grenzausgleich gut plant und in der richtigen Weise entwirft".

Weiterhin sagt er: "Wir wissen, dass wir mehr investieren müssen, um unsere Industrie zu dekarbonisieren und wir glauben fest, dass wir bei der Herstellung von CO2-armem Stahl weltweit führend sein können. Aber dazu brauchen wir einen CO2-Grenzausgleich, um eine Umgebung zu schaffen, in der auch andere gleichermaßen zu einer CO2-neutralen Welt beitragen. Jetzt ist es an der Zeit, dies zu tun. Der Erlös ermöglicht weitere Investitionen in umweltfreundliche Großtechnologien, die zu einer neuen Ära CO2-armer Emissionen führen.“

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

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