22.09.2015 | ArcelorMittal Duisburg

Stahlgipfel: Resolution zum Erhalt einer wettbewerbsfähigen Stahlindustrie unterzeichnet

Die geplante Reform des europäischen Emissionshandelssystems bedroht die Zukunft der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa. Deshalb trafen sich am 21. September 2015 in Düsseldorf Vertreter von Stahlunternehmen und der nordrhein-westfälischen Landesregierung, um eine Resolution zum Erhalt einer starken und wettbewerbsfähigen Stahlindustrie zu verabschieden.

Das Treffen hatte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im August im Rahmen seines Besuches im Duisburger ArcelorMittal-Werk angekündigt. Bei der Besichtigung der energieeffizienten neuen Drahtstraße bekräftigte er, wie wichtig der Erhalt der Stahlindustrie für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen sei. Mit der Resolution, die neben Minister Duin auch Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, und Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, unterzeichneten, bekennt sich die Stahlindustrie zu ihrer umweltpolitischen Verantwortung und dem weiteren Ausbau von nachhaltigen Produktionsprozessen.

Die Unterzeichner sind sich darin einig, dass politische und rechtliche Rahmenbedingungen so gesetzt werden müssen, dass Investment-Leakage an den Stahlstandorten in Europa und Deutschland vermieden und das Ziel einer Reindustrialisierung nicht gefährdet wird. Sie setzen sich daher mit Nachdruck in Berlin und Brüssel für den Erhalt einer starken Stahlindustrie ein. Nur eine wettbewerbsfähige Stahlindustrie kann sich substanzerhaltende und zukunftssichernde Investitionen sowie eine nachhaltige Forschung und Entwicklung leisten. Anders wird es nicht möglich sein, dass die Wirtschaft auch in Zukunft Motor für Innovationen bleibt. Nur so können die hochwertigen Arbeitsplätze in der deutschen Stahlindustrie für die Zukunft nachhaltig gesichert und der Wohlstand des Landes weiter gewährleistet werden.

Die von der Europäischen Union aus Klimaschutzgründen geplante Verringerung der Benchmarks, eine weitere Anwendung des sektorübergreifenden Kürzungsfaktors und einer nur anteiligen Strompreiskompensation würde für die Stahlindustrie Mehrkosten in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro bedeuten und den Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen in Deutschland gefährden. Dennoch investierte ArcelorMittal in den vergangenen fünf Jahren rund 166 Millionen Euro an seinem Standort in Duisburg und weitere 464 Millionen Euro in seine Werke in Bremen, Eisenhüttenstadt und Hamburg.

„Die Vorschläge der Europäischen Kommission zum Emissionshandel gefährden in hohem Maße die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie mit allen möglichen negativen Folgen für Investitionen, Beschäftigung und Innovationen“, sagte Frank Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung von ArcelorMittal Deutschland, im Rahmen des Stahlgipfels. „Wir brauchen die Unterstützung der Politik, um faire Wettbewerbsbedingungen im Rahmen des Emissionshandelssystems zu erreichen, um auf dieser Basis durch unsere innovativen Endprodukte und energiesparende Produktionsmethoden zum Klimaschutz beitragen zu können.“

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