03.02.2023 | ArcelorMittal Deutschland

Kokerei Bottrop: Gasleitung wieder in Betrieb

Die aufwendige Sanierung dauerte 14 Monate.

Die Gasleitung für die Kokerei Bottrop, die mehr als ein Jahr saniert worden war, ist wieder in Betrieb. Insgesamt 14 Monate dauerte die aufwendige Sanierung, nachdem es im November 2021 mehrere Kilometer hinter der Kokerei zu einer thermischen und physischen Überlastung gekommen war. Die Pipeline wurde zunächst außer Betrieb genommen. Der anfallende Überschuss an Kokereigas konnte nicht an Industriekunden weitergegeben und musste abgefackelt werden.


73 Baugruben mussten ausgehoben werden.

Die Reparatur der 7,5 Kilometer langen Gasleitung zwischen Bottrop, Sturmshof und Gelsenkirchen, Nordstern Park, war ein Mammutprojekt. Beteiligt waren neben dem Leitungseigentümer Kokereigasnetz Ruhr (KGNR) - ein Unternehmen von Uniper - der Betriebsführer der Pipeline Open Grid Europe GmbH (OGE), ArcelorMittal, drei Genehmigungsbehörden, die Emschergenossenschaft, der TÜV, diverse Baufirmen und die Städte Bottrop, Essen und Gelsenkirchen. Aus anfänglich 40 Baugruben wurden letztlich 73. Erschwerend kam hinzu, dass die Leitung teilweise vier Meter unter der Erde im Emscherdeich liegt. Wegen des Hochwasserschutzes gab es strenge Auflagen, mehrere Bombenverdachtspunkte wurden sondiert.

Thomas Degen, Standortleiter der Kokerei Bottrop, ist dementsprechend froh über die Wiederinbetriebnahme: „Diese Reparatur hat ein Ausmaß angenommen, dass keiner der Beteiligten direkt nach Auftreten des Schadensereignisses abschätzen konnte. Immer wieder neu auftretende Aufgabenstellungen konnten mit allen Beteiligten gelöst werden und somit eine noch längere Reparaturdauer vermieden werden. OGE hat intern die Wiederherstellung der Leitung hoch priorisiert und durch ein personell gut ausgestattetes Team dafür gesorgt, dass dieses Mammutprojekt gut koordiniert und sicher realisiert werden konnte.“

Dr. Christian Janzen, technischer Geschäftsführer der KGNR, erklärt: „Es war eine sehr umfangreiche Sanierung. Die Leitungsverbindungen der älteren Bauart und große Teile der älteren Rohrleitung sind erneuert worden. Ziel war es, die Leitung dauerhaft fit für die Zukunft zu machen.“

Für die Zukunft sieht Degen die Leitungsinfrastruktur nun gut gerüstet, gerade im Hinblick auf die Verwertung des Kokereigases als wasserstoffreiches Energiegas für die Kunden. „Die lange Reparaturzeit hat es ermöglicht, die in den nächsten Jahren vorgesehenen Reparaturen bereits heute vorzuziehen und damit zukünftig eine sehr hohe Verfügbarkeit der Gaspipeline zu garantieren. Dieser Aspekt spielt auch für die Kunden eine große Rolle.“

Das anfallende Gas trägt durch seinen hohen Wasserstoffanteil von bis zu 60 Prozent dazu bei, als Brückentechnologie die Produkte von verarbeitenden Unternehmen in Zukunft CO2-neutral zu machen. Das Gas entsteht als Nebenprodukt im Verkokungsprozess. Die Kokerei Bottrop benötigt die Leitung der KGNR, um das Gas diversen Kunden in der Region zu liefern.

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