14.01.2019 | ArcelorMittal Langstahl

Kundenporträt Waelzholz: Vom Rockreif zur Pipeline

Commercial Long Kundenporträt Waelzholz: Was ein Walbart mit Draht zu tun hat

In alten Filmen sieht man zuweilen Damen mit wunderschönen, riesigen Reifröcken. Damit diese wie eine Halbkugel an der Taille aufgebauscht blieben, wurden die Röcke mit Reifen - quasi als Unterbau - versehen. Ursprünglich bestanden diese aus sogenanntem Fischbein, den Barten von Walen. Da Fischbein ein sehr sprödes Material ist, wurde dieses im Laufe der Zeit durch Flachdraht ersetzt. Und hier beginnt die Geschichte von Waelzholz, denn das Unternehmen produzierte in den ersten Jahren nach seiner Gründung im Jahr 1829 den Draht hierfür.

Mit der Entwicklung von Stahlgüten, die biegsam waren und wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren konnten, erschloss man immer weitere Märkte. Heute beliefert das Unternehmen Waelzholz hauptsächlich die Automobilbranche, und zwar mit kaltgewalzten Bandstahl- und Drahtprodukten für die Weiterverarbeitung zu Antriebs- und Steuerketten, Sicherungsringen, Hülsenbändern und Flachfedern.

Steuerketten werden beispielsweise für die hochpräzise Ventilsteuerung benötigt. Ein wichtiges Bauteil der Kette ist das Hülsenband, welches eine hohe Verschleißbeständigkeit und niedrige Reibungsverluste aufweisen muss. Aber auch für gelenklose Scheibenwischer wird der Draht benötigt, den Waelzholz aus Walzdraht von ArcelorMittal herstellt.

 

Besonderheiten beim Flachdraht für ein breites Sortiment

Das Besondere an diesem vergüteten Flachdrahtprodukt sind seine extrem homogenen Federeigenschaften, die einen gleichmäßigen Anpressdruck des Wischers auf der Autoscheibe ermöglichen. Hochfest, aber auch noch gut verformbar müssen auch die Profile und Flachdrähte für Pipelines sein.

Sogenannte Flexpipes werden für die Förderung von Öl und Gas benötigt. Die flexiblen Rohre liegen in bis zu 3000 Metern Meerestiefe und sind besonderen Umgebungsbedingungen (Zug, Druck, Korrosion) ausgesetzt.

Wer einmal in einen Sturm auf dem Meer gekommen ist, weiß, welche Kräfte Wellen und Wasserströmungen entwickeln können. Auch hierfür werden besondere Stahlgüten benötigt, die Waelzholz bereits fertigt.

3.000 Tonnen Walzdraht im Jahr

Für das Ausgangsmaterial sucht das Unternehmen nun einen weiteren Lieferanten, wofür ArcelorMittal in Frage kommt. Bis zu 3.000 Tonnen Walzdraht jährlich bezieht das Unternehmen bereits seit mehreren Jahrzehnten von ArcelorMittal, in verschiedenen Federgüten für Anwendungen im Automobil- und verschiedenen Industriebereichen.

Dominik Hasken, Purchaser bei Waelzholz, verantwortet den Einkauf von ArcelorMittal- Produkten: „Die seit Jahren bewährte und gute Zusammenarbeit soll auch in ukunft weiter ausgebaut werden. Dafür stehen zurzeit Verhandlungen für weitere Produktentwicklungen an. So zum Beispiel innovative Projekte im Offshore Bereich wie die anfangs erwähnten Flexpipes.“ An den Walzdraht hierfür werden besondere Anforderungen gestellt. So sind enge Toleranzen in der Analyse und den mechanischen Werten sowie ein gleichmäßiges und sehr feines Gefüge erforderlich. Auch hohe Ringgewichte sind von zentraler Bedeutung, weil jede zusätzliche Schweißnaht in den beim Endkunden mit Flachdraht oder Profilen oszillierend umwickelten Rohren eine potentielle Schwachstelle darstellt. „Wenn ein Rohr bricht, dann i.d.R. immer an den Schweißnähten“, weiß Hasken. Aber genau das soll mit den Produkten, die ArcelorMittal auch liefert, vermieden werden.

Über Waelzholz

Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Produktion und den Vertrieb von maßgeschneiderten kaltgewalzten Stahlbändern und -profilen. Über 780.000 Tonnen hochwertiger Stahlwerkstoffe stellt Waelzholz an seinen Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien her und bietet ein vielseitiges Gütenspektrum mit passenden Lösungen für alle Anwendungsfälle, vom weichen DC-Stahl bis zu hochstfesten Werkstoffen. Über 2.400 Mitarbeiter arbeiten für das in Hagen ansässige Technologie- Unternehmen.

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