13.05.2020 | ArcelorMittal Hamburg

ArcelorMittal plant Forschungsprojekt mit HAW Hamburg

Blick auf die Zukunft von Stahlwerken durch Nutzung von Wasserstoff: Erarbeitung möglicher Szenarien zur optimalen Standortnutzung und -Vernetzung


Die Reduktionsanlage in Hamburg ebnet den Weg in eine wasserstoffbasierte Zukunft

Heute schon an morgen denken. Ein Grundsatz, der sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen lässt. Bei ArcelorMittal bedeutet der Blick in die Zukunft, sich mit Innovationen auseinanderzusetzen, Investitionen zu planen, Betriebskosten abzuschätzen – und das alles mit dem Hintergedanken einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende. Um mögliche Szenarien zu erarbeiten, plant ArcelorMittal zusammen mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg das gemeinsame Forschungsprojekt WiSaNo (Wind-Stahl aus Norddeutschland).

Ausgangslage für das Projekt ist die geplante wasserstoffbasierte Stahlerzeugung. Für die Umsetzung sind hohe Energiemengen erforderlich und im Bereich Nord- und Ostsee ist durch Offshore-Windparks der größte Ausbau an erneuerbaren Energien möglich. Eine innovative Einheit aus Windpark und Stahlwerk birgt großes Nutzungspotential. Damit eröffnen sich vielfältige Chancen für den strukturschwachen Norden.

In einer ersten Voruntersuchung sollen verschiedene Varianten betrachtet werden, um eine Million Tonnen Stahl pro Jahr zu produzieren. Für jede Variante soll eine Abschätzung der erforderlichen Windparkgröße, der Investitionskosten und der Produktionskosten für Stahl ermittelt werden. Eine Variante ist beispielsweise ein Windpark mit Reduktionsanlage in Küstennähe gekoppelt mit einem Stahlwerk an einem bereits bestehenden Standort. Der Eisenschwamm in Form von heißbrikettiertem Eisen wird per Bahn oder Schiff durch Deutschland transportiert. Dort können die bereits bestehende Infrastruktur genutzt und so zusätzliche Investitionen vermieden werden. Eine andere Variante wäre, Windpark und Stahlwerk komplett in Küstennähe anzulegen: Der so erzeugte Stahl ist zwar nahezu frei von CO2-Emissionen, der Bau aber mit hohen Investitionen verbunden. Bereits hier wird deutlich, dass jedes Szenario gewisse Vor- und Nachteile mit sich bringt. Bis zum Sommer 2020 sollen insgesamt fünf Varianten beleuchtet werden.

Für den Fall einer Folgefinanzierung schließt sich die zweite Projektphase an. Im Fokus stehen dann die intensive Untersuchung des Zusammenhangs aus Windpark und Stahlwerk und die Entwicklung detaillierter Simulationsmodelle. ArcelorMittal sieht das Forschungsprojekt als große Chance. Durch die Ergebnisse kann die Zukunftsplanung deutlich optimiert werden. Aktuell liegt der Projektantrag zur Prüfung beim Umweltministerium.

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