23.08.2018 | ArcelorMittal Hamburg

ArcelorMittal Hamburg setzt Kühlwesten ein

Die Hitzewellen dieses Sommers haben uns spüren lassen, dass der Klimawandel kein Hirngespinst ist. Wie man mit den hohen Temperaturen besser umgehen kann, lernen nun Mitarbeiter in Heißzonen bei ArcelorMittal in Hamburg kennen.

Hitze kann krank machen. Dieses Thema kennen viele Mitarbeiter bei ArcelorMittal. Schließlich ist es nicht nur am Hochofen sehr warm. Es gibt auch an anderen Produktionsstufen sogenannte Heißarbeitsplätze mit Temperaturen jenseits dessen, was der menschliche Organismus optimaler Weise braucht.Viel Trinken hilft. Beim Schwitzen verbraucht der Körper allerdings viel Energie und so fühlt man sich schneller als sonst müde und schlapp. Auch die Konzentration und die Leistung leiden darunter. Mit geringerer Konzentration steigt die Gefahr von Arbeitsunfällen. Gerade für ArcelorMittal ist das ein sehr wichtiges Thema. Arbeitssicherheit und Gesundheit stehen bei ArcelorMittal an erster Stelle. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sollen so gesund nach Hause gehen können, wie er oder sie zur Arbeit erschienen ist.

E-Cooline kühlt

Deshalb hat ArcelorMittal Hamburg gemeinsam mit dem Hersteller E-Cooline Tests mit Kühlkleidungen durchgeführt, um festzustellen, wie die Anwendung bei Stahlwerkern und anderen Kollegen wirken. Durch die Kühlfunktionskleidung kann die Körper-Oberflächentemperatur im physiologisch optimalen Bereich von 19-21°C gehalten werden. Mit 16-20°C ist das Material ca. 10°C kühler als die Hautoberfläche. Das fühlt sich angenehm kühl, aber nicht zu kalt an.

Die Westen funktionieren nicht wie Kühlpads oder Eiswürfel. Die Kleidung kühlt zwar mit Verdunstungskälte, bleibt jedoch trocken und ist dadurch viel effektiver. Dem Körper wird nur die überschüssige Hitze entzogen, man bleibt konzentriert und leistungsfähig. Das Herz-Kreislaufsystem wird entlastet - und das ist sowohl kurz- als auch langfristig gut für die Gesundheit.

Anwendung aus dem Spitzensport und von Spezialkräften

Markus Grossmann von ArcelorMittal Hamburg hatte die Westen bei einer Arbeitssicherheitsmesse vor drei Jahren entdeckt und ausprobiert. Bis dahin wurden sie vor allem im Gesundheitssystem eingesetzt. Spitzensportler wie z.B. die deutsche Fußballnationalmannschaft oder die deutschen Leichtathleten arbeiten schon damit, aber auch die Spezialkräfte des Bundes haben unter ihren Bombenschutzanzügen solche Kühlkleidung. „Spannend für uns war, ob die Kühlkleidung auch im Stahlwerk eingesetzt werden könnte. Wir haben gedacht: was bei Spezialeinheiten und im Spitzensport funktioniert, funktioniert erst recht bei uns", sagt er. „Wir haben billigere und hochwertige Produkte getestet. Die Testreihe mit E-Cooline im Heißbereich hat uns absolut überzeugt. Der Tragekomfort, das Handling sowie die fachliche Unterstützung sind im Vergleich zu anderen Produkten top. Die Entscheidung der Beschaffung der Kühlkleidung war nach den Testergebnissen eigentlich nur noch Formsache. Der Mitarbeiter steht hier ganz klar im Vordergrund".

Integrative Herangehensweise

Während der Tests wurden auch der medizinische Dienst, die Arbeitssicherheit und andere Bereiche einbezogen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras und Herzfrequenzmessungen haben Grossmann und sein Team die Wirkungen der verschiedenen Kühlkleidungen getestet. Heraus kam eine Körper-Kerntemperaturentlastung von 3 Grad Celsius. „Das klingt nicht viel, ist es aber", so Grossmann. „Wenn man bedenkt, dass 40 Grad Celsius der Fieberbereich und drei Grad drunter normal ist, kann man sich vorstellen, wie sehr eine solche Weste das Herz-Kreislaufsystem am Ende entlastet."

Auch zur Prävention

„Die Westen sollen auch zur Prävention eingesetzt werden. Da das Herz der Motor des Körpers ist, muss man sich das so vorstellen, als wenn man ein Auto immer hochtourig fährt. Das ist natürlich solange möglich, wie das Herz voll funktionsfähig ist. Bei Erkrankungen oder im Alter oder bei Schwangeren kann das zu einer enormen Belastung führen", sagt Grossmann.

Und die medizinischen Studien von E-Cooline bestätigen das.

Seite Mitte August können die Westen, Bandanas und Ärmlinge und bei ArcelorMittal in Hamburg benutzt werden.

Die Kühlkleidung ergänzt damit die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und die vielen anderen Maßnahmen von ArcelorMittal für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter.

Smarte Technik Made in Germany

E-Cooline ist eine smarte Technologie. Wasser wird im Inneren des 3D-Materials gebunden und im Kern gespeichert. Der Außenstoff bleibt trocken. Was wie eine Babywindel-Werbung klingt, sorgt dafür, dass die Haut nicht feucht wird. Anders als bei der Babywindel ist das aber kein Zellstoff, sondern ein Fleecestoff, dazu noch „Made in Germany". Wenn eine höhere Kühlleistung gewünscht wird, kann man das Material einfach vorm Überziehen in den Kühlschrank legen. Damit wird es noch kühler, bleibt dabei aber angenehm. Bei Laborbedingungen von 24°C entsteht auf dem COOLINE-Material eine Kühltemperatur von 18°C. Bei einer Umgebungstemperatur von 32°C entsteht allerdings eine Kühltemperatur von 16°C. Das bedeutet, die Kühlung ist dann stärker, wenn man sie braucht – ganz automatisch. Der Wasservorrat hält bei niedrigeren Temperaturen einige Stunden länger, was bei einer Wirkungsdauer von bis zu 20 Stunden jedoch keine Rolle spielt. Außerdem ist das Produkt in 5 Sekunden wieder aktiviert.

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