20.10.2014 | ArcelorMittal Deutschland

Eine ehrgeizige europäische Klimapolitik braucht Lösungen für eine starke Industrie, damit diese erfolgreich Produkte herstellen sowie Arbeitsplätze und Einkommen sichern kann.

Offener Brief von 60 CEOs der europäischen Stahlindustrie and Staatspräsidenten und Regierungschefs; den Präsidenten des Europäischen Parlaments; den Präsidenten des EU-Rats, den Präsidenten der Europäischen Kommission

Wir alle teilen die Bestrebungen der EU, eine wirksame Antwort auf den Klimawandel zu finden. Wirksam ist eine Antwort dann, wenn die Politik damit eine gesunde Fertigungsindustrie mit Arbeitsplätzen in Europa unterstützt.

Dies wäre tatsächlich eine Antwort, die der europäischen Gesellschaft als Ganzes dient. Unsere Produkte und Anwendungen sowie unsere Arbeitskräfte sind die Grundlagen für eine kohlenstoffarme energieeffiziente und wohlhabende europäische Gesellschaft.

Nicht nur vier Millionen Arbeitsplätze stehen in den energieintensiven Industrien direkt auf dem Spiel, sondern auch viele weitere Arbeitsplätze in den Wertschöpfungsketten und in den dazugehörigen Dienstleistungssektoren.

Ist es zu viel verlangt, dass zumindest die CO2-effizientesten Unternehmen in Europa durch die europäische Klimapolitik keine Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren globalen Konkurrenten auferlegt bekommen?

Wenn keine effektiven Schutzmaßnahmen erlassen werden, könnte der Emissionshandel die europäische Stahlindustrie in Summe 70 bis 100 Milliarden Euro zwischen 2020 und 2030 kosten. Die Maßnahmen, die bisher die Industrie schützen, werden größtenteils im Jahr 2020 auslaufen. Frei zugeteilte Emissionszertifikate - selbst für hocheffiziente Anlagen - werden bis dahin um ca. 75 % reduziert. Außerdem sind die Strompreise für die europäische Industrie bereits doppelt so hoch wie anderswo und steigen stetig.

Es ist dabei nicht ausreichend, den Schutz vor Produktionsverlagerungen (Carbon Leakage) in der bisherigen Form fortzuführen – er muss für die hocheffizienten Anlagen auf 100 % erweitert werden. Diese Schutzmaßnahmen dürfen nicht durch die Hintertür über den sogenannten Korrekturfaktor reduziert oder stufenweise abgebaut werden.

Daher fordern wir von dem Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs am 23. und 24. Oktober:

Formulieren Sie eine klare Vorgabe, dass der neue Klima- und Energierahmen der EU den hohe Standards anwendende und im globalen Wettbewerb stehenden europäischen Industrien keine direkten oder indirekten CO2-Kosten auferlegt.

Im März 2014 haben die Staats-und Regierungschefs versprochen, dass dieser Rahmen die notwendige Basis für die Entwicklung europäischer Unternehmen bereitstellen wird.

Wir, die CEOs der europäischen Stahlindustrie, die diesen Brief unterzeichnet haben, vertrauen auf dieses Versprechen.

Hier ist eine Liste aller Unterzeichner.

 

 

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