20.08.2020 | ArcelorMittal Eisenhüttenstadt

Ein Unternehmen schreibt Geschichte

70 Jahre Eisen und Stahl aus Eisenhüttenstadt


Eisenhüttenstadt in den 1960er Jahren mit Blick auf das EKO. Wohn- und Arbeitsstätte sind eng miteinander verbunden.

Das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) ist ein Kind des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands. Die junge DDR verlor dadurch fast völlig die metallurgische Basis. Im Juli 1950 beschloss die DDR-Regierung deshalb den Aufbau eines neuen integrierten Hüttenwerkes sowie einer Wohnstadt. Mitten in der kargen Heidelandschaft Ostbrandenburgs beginnt am 18. August 1950 der Bau des neuen Werkes. Bereits ein Jahr später, am 19. September 1951, liefert der erste von insgesamt sechs Hochöfen das dringend benötigte Roheisen für die DDR-Wirtschaft. Doch das geplante integrierte Hüttenwerk bleibt unvollendet. Die Pläne für den weiteren Ausbau werden nach dem 17. Juni 1953 gestoppt. EKO und die damit wachsende Stadt, die von 1953 bis 1961 Stalinstadt heißt, werden trotzdem zum Symbol des sozialistischen Aufbaus in der DDR.

In den 1960er Jahre nehmen Pläne, den metallurgischen Kreislauf im EKO zu schließen, neue Fahrt auf. So wird am 28. Juni 1968 zunächst ein Kaltwalzwerk in Betrieb genommen. Der entwickelte DDR-Maschinenbau benötigt dringend kaltgewalzte Bleche.

Mit einer modernen Breitbandfeuerverzinkungs- und einer neuen Kunststoffbeschichtungsanlage erweitert sich das Produktionssortiment des Werkes in den 1970er Jahren. EKO entwickelt sich zum Zentrum der Veredlungsmetallurgie der DDR, insbesondere mit der Inbetriebnahme eines der modernsten Konverterstahlwerke Europas 1984. Am Ende der DDR wird der Bau einer Warmbreitbandstraße erneut abgebrochen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 befindet sich EKO, wie die gesamte ostdeutsche Wirtschaft, in einer schweren Krise. Die Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft wird zu einer ernsten Bewährungsprobe. Mit einem zukunftsfähigen Modernisierungskonzept und der sprichwörtlichen Beharrlichkeit der Eisenhüttenstädter Stahlwerker gelingt es, sich Gehör von Bonn bis nach Brüssel zu verschaffen. Ende 1994 wird zwischen dem belgischen Stahlunternehmen Cockerill Sambre und der Treuhandanstalt der Vertrag zur Privatisierung der EKO Stahl GmbH unterzeichnet. Mit dem von der Europäischen Kommission genehmigten Investitionsprogramm beginnt für EKO ein neues Kapitel. Im Zuge dessen werden 1997 ein neuer moderner Hochofen und ein Warmwalzwerk in Betrieb genommen. Damit schließt sich der metallurgische Kreislauf am Standort Eisenhüttenstadt. Es ist das Fundament, auf dem es in den Folgejahren gelingt, das Unternehmen trotz aller Unwägbarkeiten eines turbulenten wirtschaftlichen Umfeldes und wechselnder Eigentümer zu einem leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Produzenten für hochwertige Flachstähle zu entwickeln.

Unter dem Dach des 2006 neu entstandenen Konzerns ArcelorMittal orientiert sich der Standort Eisenhüttenstadt zunehmend auf die Märkte in Deutschland und strategisch in Osteuropa. ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, das ist heute nicht nur das Herz einer entwicklungsfähigen Industrieregion im Osten Brandenburgs, es ist inzwischen ein anerkannter Begriff für Leistungsfähigkeit und Qualität.

Zurück zur Übersicht