10.06.2022 | ArcelorMittal Hamburg

Falkner Walter und seine gefiederten Kolleginnen: Brunhilde und Mechthild im Einsatz gegen unliebsame Besucher

Wenn es auf dem Hamburger Werksgelände langsam anfängt zu dämmern und sich die meisten Büromitarbeiter*innen auf den Feierabend vorbereiten, beginnen drei externe Mitarbeiter*innen in Hamburg erst ihren Arbeitstag. Seit Oktober 2021 ist Falkner Timo Walter abwechselnd mit einer seiner beiden gefiederten Kolleginnen im Einsatz. Die Mission: Die Tauben auf dem Gelände durch wiederholte Störung vertreiben. Im Fachjargon nennt man das „Vergrämung“.


Falkner Timo Walter mit Laserpointer in der Hand und Brunhilde auf dem Arm

Tauben haben es nachts gerne kuschlig und gemütlich. Ein Platz bei der Entstaubungsanlage ist besonders beliebt: Er ist windgeschützt und es gibt sogar eine „Fußbodenheizung“ (warme Rohre, auf denen sie sitzen können). Schätzungsweise 30 Tauben versammelten sich Nacht für Nacht.

Hier kommen Falkner Walter, Brunhilde (sechs Jahre) und Mechthild (ein Jahr) ins Spiel. Einmal pro Woche startet die Vergrämung. Timo Walter zuckt dafür seinen Laser. Der bedrohlich funkelnde, grüne Punkt schießt auf die Tauben zu und schreckt sie auf – sie fliegen davon. Ein paar Mal versuchen sie zurückzukommen, aber der Laser verfolgt sie immer wieder. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als zu fliehen und ein neues Domizil für die Nacht zu finden.

Danach folgt die Stippvisite durch das Werk. Gemeinsam mit Dr. Peter Kehl, Leiter Qualitätsmanagement, oder Heiner Hamann von den Technischen Diensten wandert der Vergrämungstrupp durch das Stahl- und das Walzwerk. Kleine Kothaufen auf dem Boden sind ein verräterisches Anzeichen für die ungeliebten Untermieter – sobald sich einer findet, geht der grüne Laserpointer wieder auf die Jagd. Vereinzelt flattert noch eine Taube auf, die meisten ziehen allerdings den Gruppenabgang vor.

Die amerikanischen Wüstenbussarde Brunhilde oder Mechthild sitzen während des gesamten Rundgangs auf dem Arm des Falkners und glänzen mit ihrer Anwesenheit. Obwohl der leistungsstarke Laserpointer mit einer Reichweite von mehreren Kilometern die eigentliche Arbeit macht, sind sie unverzichtbar: Der natürliche Feind macht den Tauben Angst.

Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Der Schwarm wird kleiner. Nur noch ein Dutzend Tauben lässt sich nach sieben Besuchen auf den Rohren nieder. „Entweder halten sich die Tauben neuerdings an Versammlungsverbote oder sie sind tatsächlich weggezogen“, scherzt Dr. Peter Kehl. Die Maßnahmen gehen bald in die nächste Runde und sorgen so hoffentlich für eine nachhaltige Vergrämung.