Weiterer Ofen ab 2020 bringt Duisburg viele Vorteile

Höhere Qualität und flexiblere Programmgestaltung bei gleichzeitiger Senkung des CO2-Ausstoßes

Aktuell noch in der Konzeptphase, erläutern Mathias Lüttenberg, Bereichsleiter des Stahlwerkes, und Projektleiter Sebastian Schmuck aus dem Bereich Sekundärmetallurgie die vielen Vorteile, die der zweite Pfannenofen für das Duisburger Werk mit sich bringen wird: „Mit einem zweiten Ofen können wir die Flexibilität in der Sekundärmetallurgie erhöhen, da längere Behandlungszeiten bei der Arbeitsweise mit zwei Pfannenöfen möglich sind. Durch die Verbesserung der Abscheidebedingungen während der Behandlung wird zum einen der Reinheitsgrad günstig beeinflusst und zum anderen kann so die Heizintensität verringert und der Elektrodenverbrauch gesenkt werden.“

Geringerer CO2-Ausstoß

All dies wird zu einer Senkung beim CO2-Ausstoß führen, was auch ein wichtiger Bestandteil des konzernweiten Nachhaltigkeitsgedankens ist. Außerdem dient der zweite Pfannenofen als Puffer und somit zur Aufrechterhaltung der Sequenzfolge, da Produktionsunterbrechungen wegen Wartungs-und Reinigungsarbeiten durch die redundante Anlagenverfügbarkeit nicht mehr notwendig sind. Der neue Ofen wird auch das eine oder andere neue technische Detail aufweisen, das der 27 Jahre alte bestehende Ofen noch nicht hatte: So soll eine zusätzliche Spüllanze zur Notspülung zum Einsatz kommen, die im Falle von Bodenspülversagen die Homogenisierung der Schmelze gewährleistet. Der zusätzliche Pfannenofen wird im Stahlwerk an der Stelle des ehemaligen Konverters 3 platziert werden.

Senkung des nötigen Invest-Volumens

Das hat den Vorteil, dass sowohl die bestehende Bunkeranlage des inzwischen demontierten Konverters als auch die Sekundärentstaubung für den neuen Ofen genutzt werden können. Dadurch wird das Investitionsvolumen deutlich gesenkt.

Wichtig ist, dass die beiden Pfannenöfen unabhängig voneinander betrieben werden können, was bedeutet, dass die Energieversorgung von beiden Öfen getrennt voneinander ausgelegt werden muss. „Das heißt, ein eigener Trafo und Regelung muss in der Nähe des Behandlungsstandes entstehen, was unsere Planer vor eine knifflige Aufgabe stellt.

Schon Ende 2020 – optimistisch gedacht – soll der zweite Pfannenofen einsatzbereit sein“, erklärt Mathias Lüttenberg. Das Go für den zweiten Pfannenofen erteilte die Geschäftsführung Mitte 2018.