Bis zu 10.000 Tonnen Draht von ArcelorMittal werden hier jährlich verarbeitet, 80 bis 90 Prozent der Kaltstauchdrähte gehen in die Automobilindustrie, aber auch in den Maschinen-, Berg-, Stahl- und Flugzeugbau.
Lenkung Motor, Achse: Überall steckt Lindemann& Störmer drin
„In nahezu jedem Auto steckt ein Stück Lindemann & Störmer“, freut sich Rainer Sohn, Prokurist und technischer Leiter der Firmengruppe. „Sei es in der Lenkung, im Motor, oder an der Achse. Wir liefern optimal vorbereitete Werkstoffe für die weitere Verarbeitung zu Schrauben, Muttern und Kaltfließpressteilen“, erklärt der Prokurist. Damit aus dem Draht von ArcelorMittal Schrauben oder Nieten werden können, wird dieser bei Lindemann & Störmer durch Glühen und Ziehen in die richtige Form gebracht. „Voraussetzung dafür ist, dass die Oberfläche des Drahtes, die Zunder enthält, vor dem Glühen gebeizt wird. Der Glühvorgang verändert das Gefüge des Drahtes, so dass er weiter verformbar wird. Dann kann der Draht an die vom Kunden gewünschte Abmessung gezogen werden. Die Weiterverarbeitung zu Schrauben etc. erfolgt dann beim Kunden, der die Teile in Pressen in die gewünschte Form bringt“, veranschaulicht Sohn den Produktionsprozess.
ArcelorMittal liefert aber nicht nur seit über 40 Jahren den Draht dafür. Seit 1994 bearbeiten Lindemann & Störmer und Nöcker Drahtbearbeitung auch in Lohnbearbeitung Walzdraht für ArcelorMittal. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit wird bei den Geschäftsführungen beider Unternehmen geschätzt. „In naher Zukunft werden wohl mehr als 10.000 Tonnen Draht von ArcelorMittal bezogen werden“, schätzt Sohn. Anfang der 70er von Udo Liedtke als Zweimannbetrieb gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute insgesamt 200 Leute an seinen beiden Standorten in Arnsberg und Wengern. Arnsberg ist mit einer Zieher- und Glüherei, sowie einer Beizanlage ausgestattet. An dem neuen Standort Wengern wird mit einer hochmodernen Beize, Baujahr 2017, sowie zwei Durchlauföfen unter anderem in Lohnarbeit für ArcelorMittal produziert. „Mit unserer modernen automatischen Oberflächenbehandlungsanlage in Arnsberg und der vollautomatischen, computergesteuerten Ringbeizanlage, in unserem neuen Werk Wengern, die zur Zeit die größte und modernste auf dem Markt ist, können wir je nach Kundenwunsch und Verwendungszweck alle erforderlichen Drahtoberflächen herstellen“, freut sich Rainer Sohn. „ Bis auf einen Hundertstel Millimeter genau können wir den Draht damit ziehen. Die Durchlauföfen laufen rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche“, ergänzt der technische Leiter Sohn.
Renommierter Produzent hochwertiger Kaltwalzdrähte
Lindemann & Störmer gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Unternehmen in der Produktion von hochwertigen und präzisen Kaltstauchdrähten. Das Unternehmen liefert optimal vorbereitete Werkstoffe für die weitere Verarbeitung zu Schrauben, Muttern und Kaltfließpressteilen z. B. für die Automobilindustrie, sowie Federn-, Wälzlager- und Werkzeugstahl. Dabei setzt der Betrieb auf modernste Technik, so z. B. bei der Wärme- und Oberflächenbehandlung. Drähte können an Endabmessungen von 3,00 mm bis 48,00 mm gezogen werden. Bei der Wärmebehandlung sorgt eine computergestützte, individuell angepasste Steuerungs- und Betriebsdatenerfassungssoftware dafür, dass die Rollenherdöfen und Haubenglühen die speziellen Anforderungen der Kaltstauch- und Kaltfließpressstähle nach homogenen und jederzeit reproduzierbaren Gefügestrukturen erfüllen.
Lindemann & Störmer verarbeitet Bor-Stähle, Stähle mit 1 Prozent Chrom, AFP Stähle, warmfeste Stähle, aber auch Kugellagerstähle. Durch den ständigen Ausbau von Lindemann & Störmer konnten die Produktionsmengen auf eine heutige Jahreskapazität von oberhalb 120.000 Tonnen im Drahtzug und rund 250.000 Tonnen in der Drahtbearbeitung und -veredelung erhöht werden.