Auf Einladung der Europäischen Kommission und der saarländischen Landesregierung diskutierten der erste Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, und Ministerpräsident Tobias Hans mit André Körner, Country Manager von ArcelorMittal Germany und Fred Metzken, Vorstandssprecher von Dillinger und Saarstahl. Insbesondere der CO2-Emissionshandel und die aktuellen Diskussionen um US-Strafzölle standen auf der Agenda. ArcelorMittal-Country Manager André Körner: „Wir prüfen die möglichen Auswirkungen, die die angekündigten Maßnahmen auf unser Unternehmen und die weltweite Stahlindustrie haben könnten. Das betrifft auch die Bewertung von möglicherweise umgeleiteten Importen in die EU infolge der angekündigten US-Zölle.“
Bei einem anschließenden Symposium in Völklingen wurde die „Völklinger Erklärung“ der Landesregierung vorgestellt, die Ministerpräsident Hans heute an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Brüssel übergibt. Darin spricht sich das Saarland für eine starke und zukunftsfähige Stahlindustrie aus.
Unfairer Handel, protektionistische Tendenzen in verschiedenen Regionen der Welt, unerreichbare Ziele bei der Reform des Emissionsrechtehandels – die Liste der Herausforderungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie bedrohen, ist lang.
Ab 2021 haben die europäischen Stahlhersteller durch die Reform des Emissionsrechtehandels noch höhere zusätzliche Kosten, die andere Regionen der Welt nicht haben. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist daher von hoher Bedeutung, denn so werden Beschäftigung, Innovation und funktionierende Wertschöpfungsketten ermöglicht. André Körner: „Zusatzkosten für CO2-Rechte nehmen uns dagegen Mittel für Investitionen in die Zukunft unserer Werke.“
In der „Völklinger Erklärung“ wird dazu gefordert, die Stahlindustrie im Rahmen des zukünftigen EU-Forschungsrahmenprogrammes (FP9) angemessen zu berücksichtigen, damit sie ihr Innnovationspotenzial voll ausschöpfen kann.