23.03.2018

Die vierte industrielle Revolution

Auf dem Weg zur intelligenten und flexiblen Produktion

Die rasant zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft verändert schnell und nachhaltig die Art und Weise, wie zukünftig in Deutschland produziert und gearbeitet wird: Nach Landwirtschaft, Dampfmaschine und Elektronik bestimmen nun die sogenannten „Smart Factories" die vierte industrielle Revolution.

Vernetzte Systeme sind die Grundlage

Technische Grundlage hierfür sind intelligente, digital vernetzten Systeme, mit deren Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich wird: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in Industrie 4.0 direkt miteinander. Zentrales Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit der Produktion zu steigern, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Flexibilität der Produktion zu erhöhen.

Digitalisierung der Services

Soweit die Theorie. Was hat das Ganze nun mit den Stahl-Service- Centern zu tun? Nun, das ist recht einfach: Hohe Fixkosten, schlecht ausgelastete Anlagen (zumindest in Frankreich) und fehlende Automatisierung prägen derzeit an vielen Standorten unsere Organisation. Wir reden hier zwar in erster Linie von den anderen europäischen Standorten, aber auch in Deutschland ist noch viel zu tun. Dabei ist gerade die Arbeit in den Stahl Service Centern relativ leicht zu digitalisieren und so ist es folgerichtig, Produktion und Lieferkette besser miteinander zu verknüpfen und den Arbeitsalltag zu digitalisieren.

Industry 4.0 Initiative

Genau das ist eines der Ziele der Industry 4.0 Initiative der SSC BD West. Projektstart war am 10.01.2018 in Luxemburg. Die Geschäftsführung unter der Leitung von Fabrice Guazzoni und Amit Kumar haben dem zukünftigen 11-köpfigen Projektteam (junge Ingenieure und Spezialisten aus verschiedenen Funktionen - Produktion, Supply Chain, HR, Finance, IT) in positiv eindringlichen Präsentationen ihre Vision der Zukunft der SSC dargestellt. Vorrangig natürlich in der Produktion, wo die Änderungen sehr auffällig sein werden: Roboter, automatische Coillager, die automatische Verpackung und ein gutes Sensoring werden zu einer umfassenden Automatisierung in der Produktion führen.

Das Controlling wird cloudbasiert abgewickelt und Daten stehen nahezu in Echtzeit jedem Anwender zur Verfügung. Aufwändiges Reporting in Excel und PowerPoint entfallen.

Die Supply Chain entwickelt eine automatisierte Produktions- und Logistikplanung mit Echtzeit Order- und Lager-Management sowie einer Echtzeit-Steuerung der Transportlogistik.

Der Personalbereich wird ebenfalls digitalisiert (z.B. die elektronische Personalakte oder vermehrt digitale Prozesse), hat aber darüber hinaus die Aufgabe, die Kompetenz der Mitarbeiter entsprechend aufzuwerten, Qualifikationen zu vermitteln, die derzeit noch nicht benötigt werden, also die Belegschaft fit zu machen für Industry 4.0.

Allerdings begeben wir uns mit Industry 4.0 auf eine lange Reise und der Zug nimmt erst so langsam Fahrt auf. Die ersten Roboter und Sensorsysteme wurden bereits installiert und mit Aramis wird ein leistungsfähiges IT-System entwickelt. Bis aber die komplette Vernetzung steht, wird sicher noch einige Zeit vergehen. Zeit, die im Wesentlichen zur Schaffung der Infrastruktur, aber auch zur Ausbildung und Schulung genutzt wird. Wir halten Euch über den Projektfortschritt auf dem Laufenden.

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