Die Hamburger Hochbahn AG ist im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg und ist für den U-Bahn-Betrieb und einen großen Teil der Busleistungen im Hamburger Nahverkehr verantwortlich. Weil die Stadt wächst, werden in Zukunft mehr Busse benötigt werden. Darüber hinaus bringen neue Antriebskonzepte auch neue Anforderungen an die Betriebshöfe mit sich. Ab dem Jahr 2020 sollen zum Beispiel nur noch emissionsfreie Busse beschafft werden.
Platz für 240 Busse
Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, baut die Hamburger Hochbahn am Gleisdreieck zwischen S-Bahn, Güterumgehungsbahn und U1 einen neuen Betriebshof für 240 Busse. Dafür wurden zahlreiche Standorte untersucht. Für das Gleisdreieck sprach die Tatsache, dass es eine Brachfläche ist, auf der wegen der zahlreichen Bahngleise keine Wohnbebauung zulässig ist. Außerdem befindet es sich in der Nähe mehrerer Buslinien, unter anderem der Innovationslinie 109.
Schwere Profilstahlkonstruktionen
Der Busbetriebshof besteht aus Werkstatt- und Wartungshallen, sechs Carports zum Abstellen der Busse, einem Verwaltungsgebäude und einem Parkhaus für die Privatfahrzeuge der Mitarbeiter.
ArcelorMittal Commercial Long Deutschland aus Köln konnte die Aufträge für die Hauptmengen an Profilstählen für die Carports und für das Parkhaus buchen. 850 Tonnen Träger Die Carports sind schwere Profilstahlkonstruktionen. Insgesamt liefert ArcelorMittal zirka 850 Tonnen Träger aus dem Werk im luxemburgischen Differdingen. Der größte Teil davon wird in der Anarbeitungswerkstatt in Sanem (ebenfalls in Luxemburg) weiterbearbeitet. Die Träger werden zunächst gesägt und gebohrt. Bleche und Kopfbolzen werden anschließend angeschweißt. Das Material wird danach zur Endbearbeitung zu einem Beschichtungsbetrieb versandt, der das Strahlen, die Endbeschichtung und die Baustellenlogistik übernimmt.
80 Tonnen IPE-Profile
Für das Parkhaus des neuen Busbetriebshofs in Hamburg liefert ArcelorMittal die Deckenträger. Hierfür kommen etwa 80 Tonnen IPE-Profile aus dem Werk Belval, teilweise in der innovativen und hochfesten Güte S460M, zum Einsatz. Diese werden ebenfalls in der Anarbeitungswerkstatt von ArcelorMittal bearbeitet. Zusätzlich übernimmt der Konzern in diesem Fall die Feuerverzinkung bei einer externen Firma und die just-intime-Lieferung zur Baustelle.
Vorteile liegen auf der Hand
Das Projekt Busbetriebshof zeigt eindrucksvoll die Vorteile der Anarbeitungswerkstatt auf dem ArcelorMittal-Betriebsgelände. Durch Zusatzleistungen und besonderes Know-How bietet ArcelorMittal den Kunden einen erheblichen Mehrwert. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Die Stahlbaufirmen können bestimmte Bauteile oder Baugruppen fix und fertig bestellen und damit ihre eigene Fertigung optimal auslasten.
Gewinn für die Umwelt
Gleichzeitig ist dies ein Gewinn für die Umwelt. Die Materiallieferungen aus den Werken Belval und Differdingen in die Werkstatt werden per Bahn abgewickelt. Außerdem kann die Anzahl der LKW-Transporte verringert werden, weil entweder direkt zur Baustelle geliefert wird oder maximal eine Zwischenstation eingebunden ist.