04.07.2025 | ArcelorMittal Deutschland

ArcelorMittal trifft Fraktionsspitzen der Bremischen Bürgerschaft

Bremen, 3. Juli 2025 – Die Geschäftsführung von ArcelorMittal Bremen hat die Fraktionsspitzen der Parteien aus der Bremischen Bürgerschaft heute über den aktuellen Stand zur Lage des Unternehmens informiert. Im Fokus standen die wirtschaftliche Situation des Standorts wie auch die nächsten Schritte zur Transformation der Stahlherstellung. Standort und Konzern halten weiter an der Umstellung der Produktionsweise fest - aber in einer schrittweisen Transformation mit angepasstem Tempo.

Die Lage für Stahlhersteller in Europa ist nach wie vor schwierig: Die anhaltend niedrige Nachfrage in Kombination mit steigenden Importen von Billigstahl und höheren CO2-Emissionen gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlherstellung in Deutschland und Europa stark. Schwache Handelsschutzmaßnahmen, fehlender effektiver CO2-Grenzausgleich und nicht planbare und hohe Energiepreise haben zu der Entscheidung des Konzerns geführt, den Plan für die Transformation in Bremen und Eisenhüttenstadt anzupassen. ArcelorMittal prüft nun zunächst den Bau von Elektrolichtbogenöfen an beiden Standorten, um vorbereitet zu sein, wenn die Produktion wirtschaftlich sinnvoll ist.

Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, hat ArcelorMittal an die Politik appelliert, sich dafür einzusetzen, dass das Unternehmen nächste Schritt unternehmen kann. "Wir sind der Bremer Politik dankbar für die bisherige Unterstützung. Die Bereitschaft, sich auch finanziell beim Bau neuer Anlagen zu engagieren, ist für uns sehr hilfreich. In konstruktiver Atmosphäre haben wir heute mit den Fraktionsspitzen aller Parteien die aktuelle Lage deutlich gemacht. Erste Ergebnisse zum Industriestrompreis sind nun in den neuen EU-Beihilfevorschriften verfügbar. Allerdings reichen die von der EU festgelegten Vorschriften in keinster Weise aus, um voranzukommen“, sagt Rainer Böse, CEO ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt.

Mit den neuen EU-Beihilferegeln, den so genannten staatlichen Beihilfen für eine saubere Industrie (Clean Industrial State Aid Framework - CISAF), hat die Europäische Kommission nun zum Industriestrompreis erklärt, dass die Förderung nur bis zu einer Untergrenze von 50 Euro pro Megawattstunde erfolgen kann. Die Förderung darf zudem nicht mehr als 50 % der benötigten Strommenge betragen, insgesamt nicht länger als drei Jahre gehen und höchstens bis 2030 laufen. Außerdem unterliegt sie der Kumulierungsregel, wenn das Unternehmen bereits die Strompreiskompensation erhält. "Allein für die Planung und den Bau von Anlagen ist das schon absolut unrealistisch. Diese Richtlinie muss dringend verbessert werden, wenn sie helfen soll", kommentiert Böse.

 

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