Die sozial-ökologische Transformation in der Wirtschaft nimmt immer weiter an Tempo auf und führt zu einschneidenden
Veränderungen in der Industrie, der Politik und der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, bei dem umfassenden sozialen
Transformationsprozess die Stahlbranche als Zukunftsindustrie neu aufzustellen – wirtschaftlich, sozial und ökologisch.
Zur sozial-ökologischen Transformation hat der Aufsichtsrat des deutschen Flachstahlstandorts ArcelorMittal Bremen eine
Erklärung unterschrieben, die viele Themen beinhaltet, um den nachhaltigen Wandel gemeinsam gestalten zu können.
„Ein verantwortungsvoller Umgang mit Krisen und Veränderungen wurde am Bremer Standort in der Vergangenheit
immer wieder unter Beweis gestellt. Die Belegschaft ist damit vertraut, Herausforderungen anzunehmen und darauf produktiv
zu reagieren. Für uns ist wichtig, die Chancen des Wandels für das Unternehmen und für die Beschäftigten
aktiv zu nutzen. Unser Ziel ist, den integrierten Standort in Bremen zu erhalten und die Fähigkeiten zur Herstellung
höchster Stahlqualitäten zu wettbewerbsfähigen Kosten abzusichern“, erklärt Dr. Dietmar Ringel,
Aufsichtsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen.
Pressegespräch mit Dr. Ute Buggeln (IG Metall) sowie mit Dr. Dietmar Ringel und Michael Hehemann von ArcelorMittal
Bremen
ArcelorMittal hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 weltweit klimaneutralen Stahl und zu produzieren – europaweit
sind 35 % CO2-Einsparungen bis 2030 geplant. Auch am Standort in Bremen gibt es einen klaren Weg, und es wurden bereits einige
Vorbereitungsmaßnahmen
umgesetzt. Die Umstellung auf CO2-neutrale Produktionsverfahren bedeutet in der Praxis einen
unmittelbaren Wandel der Produktions- und Prozessabläufe über die gesamte Wertschöpfungskette – von der
Energieerzeugung und -bereitstellung über die Stahlproduktion und Weiterverarbeitung bis hin zu Zulieferern und Dienstleistern,
wie Instandhaltung, Wartung und Logistik.
„Neben der technischen Neuerung ist für eine erfolgreiche
Transformation vor allem die soziale Gestaltung und die Einbindung der Beschäftigten von hoher Bedeutung. Dabei geht
es nicht nur um die Frage nach neuen Qualifikationsanforderungen, sondern auch um die Transparenz, dass die Arbeitsplätze
sicher sind, dass gute Arbeit gehalten wird und die Kolleginnen und Kollegen bei den anstehenden Veränderungen die größtmögliche
Unterstützung erfahren. Als IG Metall begleiten wir nicht nur diesen Prozess, wir treiben ihn mit voran. Gerade in der
Stahlindustrie gibt es nur diese eine Perspektive und die werden wir gemeinsam gestalten“, sagt Dr. Ute Buggeln, stellvertretende
Aufsichtsratsvorsitzende und Geschäftsführerin der IG Metall Bremen.
„Die Absicherung der Beschäftigung
ist ein sozialer Kernpunkt des Wandels und erfordert eine gründliche Analyse und Vorbereitung auf die beschäftigungsrelevanten
Veränderungen durch den technischen und betriebskulturellen Veränderungsprozess. Die Einbeziehung der Belegschaft
ist der Schlüssel in der strategischen Umsetzung der sozialen Transformation. Es ist ein umfangreiches Kommunikations-
und Beteiligungskonzept notwendig“, ergänzt Michael Hehemann, Arbeitsdirektor ArcelorMittal Bremen.
Die
Umsetzung des umfassenden sozialen Transformationsprozesses setzt die EU-Freigabe der beantragten Fördergelder für
die technische Transformation und die notwendige Investitionsentscheidung des Konzerns voraus.