- Neuer Pfannenofen reduziert CO2-Emissionen um 57.000 Tonnen pro Jahr
- Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei circa 11,8 Millionen Euro
- BAFA fördert das Projekt mit 3,3 Millionen Euro
Der zweite Pfannenofen wird ab November 2023 im laufenden Betrieb neben dem bestehenden Pfannenofen installiert.
Nächster Schritt in Richtung CO2-reduzierte Stahlproduktion: Der Standort Duisburg bekommt einen zweiten
Pfannenofen. Er ergänzt den ersten Pfannenofen, der bereits seit 1991 in Duisburg im Einsatz ist. Die Höhe der Investition
liegt insgesamt bei 11,8 Millionen Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das dem Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstellt ist, hat im Rahmen der „Bundesförderung für Energie-
und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ einen Zuschuss in Höhe von 3,3 Millionen Euro genehmigt.
Vorbereitung
auf den Technologiewechsel – erhöhter Schrotteinsatz möglich
Im Produktionsprozess dient
der Pfannenofen dazu, Energie in die Schmelze einzubringen, um den Schrottanteil der Stahlerzeugung zu erhöhen. Durch
längere Behandlungszeiten im neuen Pfannenofen kann mehr Energie in die 150 Tonnen schwere Schmelze eingebracht werden
als beim ersten Pfannenofen. „Die zusätzliche Heizkapazität ermöglicht es uns, den Schrottanteil, der
als Kühlmittel im Konverter dient, zu erhöhen“, erklärt Sebastian Schmuck, Betriebsleiter Sekundärmetallurgie
bei ArcelorMittal in Duisburg und Projektleiter. Da die CO2-Emissionen bei der Stahlproduktion maßgeblich vom Anteil
des Roheisens abhängen, wirkt sich ein erhöhter Schrottanteil positiv auf die CO2-Bilanz des Prozesses aus. Insgesamt
sinkt dank des zweiten Pfannenofens der CO2-Ausstoß um 57.000 Tonnen im Jahr.
Auch nach dem für die
klimaneutrale Stahlherstellung geplanten Technologiewechsel zu einem Elektrolichtbogenofen (EAF) wird der neue Pfannenofen
dem Aufheizen der Stahlschmelze dienen. Im Zuge der Transformationsstrategie von ArcelorMittal soll der Standort in Duisburg
in einigen Jahren mit grünem Eisenschwamm (DRI) aus Hamburg versorgt und ein EAF errichtet werden. Ziel ist es, eine
Million Tonnen Stahl pro Jahr von der bisherigen CO2-intensiven Hochofenherstellungen auf die CO2-arme Herstellung mit Eisenschwamm
und Elektrolichtbogenofen umzustellen.
Der zweite Pfannenofens soll ab November 2023 in der laufenden Produktion
installiert werden. Die Inbetriebnahme ist für April 2024 geplant. „Der zweite Pfannenofen ermöglicht es nicht
nur, CO2 einzusparen, sondern wir können auch eine stabilere, weniger störanfällige und flexiblere Produktionsroute
darstellen“, fasst Schmuck die Vorteile zusammen.