15.06.2022 | ArcelorMittal Deutschland

Wirtschaftsminister Habeck bei ArcelorMittal in Bremen

Die Transformation der Stahlindustrie hin zu einer klimaneutralen Produktion ist ein wichtiger Baustein für das Ziel, die deutsche Wirtschaft nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben. Heute besuchte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Stahlwerk von ArcelorMittal in Bremen, um sich vor Ort von den Plänen für die künftige Stahlproduktion zu überzeugen.


Auf dem Weg zu einer emissionsfreien Stahlproduktion soll bereits ab 2026 der erste emissionsarme Stahl hergestellt werden. ArcelorMittal Flachstahl Deutschland beabsichtigt in der ersten Phase der Dekarbonisierung zwei Hochöfen, einen in Bremen und einen in Eisenhüttenstadt, zu ersetzen und damit die Technologie für die Produktion von 3,6 Millionen Tonnen Stahl durch ein Verfahren mit Direktreduktionsanlage und Elektrolichtbogenofen abzulösen. Die vollständige Umstellung dieser Produktion auf grünen Wasserstoff wird zu Einsparungen von mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr führen. Hierfür hat ArcelorMittal verschiedene Anträge im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme bei der Bundesregierung gestellt, wartet aber noch auf die Bewilligung durch die EU-Kommission.

“Wir haben unseren Plan entwickelt und stehen vor einem gewaltigen Umbau unserer Produktion, der einen Technologiewechsel und hohe Investitionen erfordert. Da wir den Umbau nicht allein bewältigen können und an einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe mitarbeiten, benötigen wir die Unterstützung der Politik. Die Förderanträge sind gestellt, aber die Genehmigung aus Brüssel fehlt. Wir brauchen jetzt die Unterstützung der Bundesregierung, um endlich die nächsten Schritte gehen zu können", kommentiert Reiner Blaschek, Deutschlandchef von ArcelorMittal und CEO der Flachstahlwerke Bremen und Eisenhüttenstadt.

Für eine zügige Transformation sind Klimaschutzverträge zwischen Unternehmen und Bundesregierung erforderlich, um die höheren Kosten für die grüne Produktion auszugleichen und damit den Weg in eine CO2-arme und schließlich emissionsfreie Stahlproduktion zu ebnen. Durch grüne Leitmärkte müssen Nachfrage sowie Bereitschaft bei den Kunden geschaffen werden, für CO2-armen Stahl mehr zu zahlen, damit staatliche Förderung auf Dauer reduziert werden kann. Im Übergang ist weiterhin ein effektiver Schutz durch die freie Zuteilung von Zertifikaten im europäischen Emissionshandel erforderlich, um die dann verfügbaren Mittel für Investitionen in die Umstellung der Produktion zu nutzen.

Beim Besuch in Bremen erhielt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von Reiner Blaschek ein 3D-Modell des zukünftigen Stahlwerks, bei dem die kohle- und erzbasierte Stahlproduktion im Hochofen langfristig durch wasserstoffbasierte Eisenschwammproduktion und Elektrolichtbogenofen mit grünem Strom abgelöst wird.

„Diese Bundesregierung hat sich dem Ziel verpflichtet, die Industrie auf das Ziel der Treibhausgasneutralität neu auszurichten. Das ist ein dickes Brett, und daher wird das nur gemeinsam gelingen. Die Stahlindustrie ist die Branche mit dem größten Anteil an Treibhausgasemissionen in der Industrie. Gerade deshalb ist es entscheidend, dass dort in klimaneutrale Technologien und Verfahren investiert wird und sich Technologieführer für innovative und klimafreundliche Stähle herausbilden. Denn Stahl wird auch in Zukunft ein zentraler Grundstoff sein, etwa für Windkraftanlagen, Stahlrahmen in der Photovoltaik sowie in der e-Mobilität. Die Bundesregierung unterstützt Unternehmen bei der Umstellung ihrer Produktionsverfahren durch Förderprogramme wie das große gemeinsame europäische Wasserstoffprojekt, mit der Einführung von Klimaschutzverträgen und dem Programm ‘Dekarbonisierung in der Industrie’. Zugleich werden wir Anreize für Leitmärkte für klimaneutrale Grundstoffe und Produkte setzen“, erklärt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Pressekontakte:
Arne Langner, arne.langner@arcelormittal.com, +49 30 75445-556, Berlin
Helen Weiss, helen.weiss@arcelormittal.com; +49 421 648-2471, Bremen

 

Zurück zur Übersicht