- Tiefgreifender Wandel auf der Bremer Hütte: soziale und technologische Entwicklungen müssen gestaltet werden
- ArcelorMittal Bremen und IG Metall Bremen gehen die Gestaltung der sozialen Aspekte der Dekarbonisierung gemeinsam an
- Bundesarbeitsminister Hubertus Heil besucht als politischer Schirmherr der Initiative vor Ort das Stahlwerk
Die Stahlindustrie steht vor einem umfassenden Strukturwandel auf dem Weg zu klimaneutraler Stahlherstellung. ArcelorMittal
Bremen bereitet sich auf den größten Umbau seit Gründung des Unternehmens in den 60er Jahren vor. Viele Produktionsprozesse
werden sich verändern und das Werk wird an vielen Stellen digitaler. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren
viele erfahrene Fachkräfte altersbedingt ausscheiden. Neben den technischen Neuerungen liegt der entscheidende Erfolgsfaktor
daher in der Gestaltung der sozialen Transformation.
Zusammen mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern
aus Politik und Gesellschaft überzeugte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der Schirmherr für die soziale
Transformation des Bremer Stahlwerks ist, vor Ort vom Stand der Entwicklung. Mit dabei waren neben Bürgermeister Andreas
Bovenschulte die Bremer Arbeits- wie auch die Bremer Wirtschaftssenatorin, weitere Mitglieder der Bremer Bürgerschaft,
Vertreter des IG-Metall- Vorstands, Betriebsvorsitzende aus anderen Bremer Betrieben, der Arbeitnehmerkammer, der Bremer Universität
sowie interne Vertreter*innen des Managements, des Betriebsrats und der Vertrauensleute bis hin zu Auszubildenden der Bremer
Hütte.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: „Der industrielle Wandel hin zu grünem
Stahl gelingt nur zusammen mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Deshalb habe ich die Schirmherrschaft übernommen
für ein Projekt bei ArcelorMittal in Bremen. Hier können - gefördert vom Europäischen Sozialfonds und
dem BMAS - die Beschäftigten die soziale Transformation aktiv mitgestalten. Auch über die Initiative hinaus will
das Unternehmen die Instrumente des Aus- und Weiterbildungsgesetzes nutzen, um sich gut für den Wandel der Industrie
aufzustellen.“
Dr. Dietmar Ringel, Aufsichtsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen: „Die
technischen und politischen Rahmenbedingungen sind notwendige Voraussetzungen für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion.
Doch das wird nur gelingen, wenn wir gleichzeitig auch die soziale Transformation vorantreiben. Die Schirmherrschaft des Bundesarbeitsministers
und die arbeitsmarktpolitischen Instrumente, mit denen wir bei der Transformation arbeiten können, sind ein klares Zeichen
für den Willen aller Beteiligten, damit der Wandel gemeinsam mit den Beschäftigten gelingt. Daran werden wir mit
aller Kraft und Entschlossenheit arbeiten.“
Dr. Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall
Bremen: stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende ArcelorMittal Bremen: Verantwortungsvolles Krisenmanagement
und Gestaltung von Veränderungen haben in der Vergangenheit die Betriebsräte, IG Metall und Unternehmen am Bremer
Standort immer wieder unter Beweis gestellt. Und die Belegschaft ist es gewohnt, auf Herausforderungen produktiv zu reagieren.
Dies war und ist nur möglich, weil die Montanmitbestimmung dafür das Fundament bietet, Interessenskonflikte konstruktiv
zu lösen. Die Einflussnahme auf Entscheidungen und Mitgestaltung erlaubt uns, die Chancen des Wandels zur Absicherung
der Arbeitsplätze und zur Weiterentwicklung des Werkes aktiv zu nutzen – und genau das tun wir mit dieser Initiative.
Dr. Thomas Bünger, CEO ArcelorMittal Bremen: „Besonders junge Menschen spielen eine zentrale
Rolle bei der sozialen Transformation. Ihre Energie, Ideen und Perspektiven sind es, die den Wandel gestalten und vorantreiben.
Der Bremer Standort ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie entscheidend Investitionen in Ausbildung sind –
deshalb wird die Zahl der Auszubildenden auf 130 verdoppelt und ein Fokus auf duale Studiengänge gelegt. Außerdem
bauen wir die Recruitingaktivitäten und -strategien aus und bieten verstärkt Weiterbildung an.“
Mike
Böhlken, Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen: „Für die Mitbestimmung hat es einen besonderen
Wert, dass Hubertus Heil zu uns nach Bremen kommt und sich mit unserer Initiative zur Gestaltung der sozialen Transformation
identifiziert. So bekommt es auch für unsere Kolleginnen und Kollegen noch mehr Bedeutung, wenn es um die Sicherheit
unserer Arbeitsplätze und um die Zukunft unseres Standorts hier in Bremen geht.“
ArcelorMittal Bremen
geht bei der aktiven Gestaltung der Transformation voran. Auf Grundlage einer gemeinsamen Erklärung des Aufsichtsrats
des Unternehmens und der IG Metall Bremen liegt das Ziel in der gemeinsamen Gestaltung der sozialen Transformation. Was das
alles umfasst, wo das Unternehmen in diesem Prozess steht, welche Hürden und Konflikte zu bewältigen sind, welche
zentrale Rolle den einzelnen Akteuren, vor allem der Belegschaft zukommt, wie ihre Einbindung gelingt, welche Herausforderungen
sich bei der Personalstrategie stellen, vor welchen Kompetenzanforderungen und Qualifizierungsbedarfen die Belegschaft steht
und wie der Vorstand, die IG Metall und der Betriebsrat von ArcelorMittal Bremen das alles im Betrieb mit arbeitsmarktpolitischen
Instrumente bewältigen wollen, sind zentrale Themen der Initiative „Menschen machen Stahl“.
Im Kern zielt die Initiative auf die Zukunft des Bremer Werks mit klimaneutraler Stahlproduktion, auf die Absicherung von
Beschäftigung, die Entwicklung neuer Beschäftigungspotenziale und auf die Umsetzung gezielter Qualifikationsmaßnahmen
mit dem Modellprojekt „Steel2H(B)“. Außerdem sind interne Mobilität, die direkte Einbeziehung der Beschäftigten
und die Stabilisierung der Veränderungsprozesse durch Tarifverträge weitere Themen.
Beitragsbild oben: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit Vertreter*innen der Bremer Politik, dem Aufsichtsratsvorsitzenden und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende/Geschäftsführerin der IG Metall Bremen, Vorstand, Betriebsratsvorsitzende und der Vertrauenskörperleitung.