Duisburg, 19. April 2013 - Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat heute den Standort Duisburg von ArcelorMittal besucht und die neue Drahtstraße besichtigt, mit der ArcelorMittal mitten in Nordrhein-Westfalen die modernste Drahtfertigungslinie der Welt geschaffen hat.
Außerdem hat sie die Gelegenheit genutzt, um dort mit Konzernvorstand Michel Wurth und Frank Schulz, Vorstand von
ArcelorMittal Germany, aktuelle wirtschaftliche und politische Themen zu diskutieren.
Das neue Walzwerk in Ruhrort
zeugt vom starken Engagement der ArcelorMittal-Gruppe am Standort Duisburg. Diese Investition von mehr als 130 Millionen Euro
ermöglicht eine deutliche Reduzierung der Energiekosten und wird darüberhinaus auch die Produktivität des Werks
weiter steigern sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze fördern. Das Duisburger Werk liefert Vormaterial für Schmieden,
sowie hochfeste und ultrahochfeste Walzdrähte für die Autoindustrie und für Anwendungen in erneuerbarer Energie
(zum Beispiel Offshore-Windanlagen), für Befestigungselemente und für Maschinenbau.
"Deutschland ist ein wichtiger Standort für die Herstellung von Produkten
mit hoher Wertschöpfung. Das neue Drahtwalzwerk wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass wir unsere führende
Marktstellung halten und ausbauen können. Daher appellieren wir an die öffentlichen Behörden in Deutschland
und Europa, die Industrie zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken", erklärt Michel
Wurth, bei ArcelorMittal verantwortlich für die weltweite Langstahlproduktion. ArcelorMittal hat an allen seinen deutschen
Produktionsstandorten moderne Energiemanagementsysteme im Einsatz und produziert Stahl effizient und nachhaltig - zum Beispiel
durch teilweise Eigenstromproduktion. Als energieintensives Unternehmen ist ArcelorMittal jedoch auf große Strommengen
angewiesen, die zugekauft werden müssen. Die hohen Strompreise in Deutschland gefährden daher die Wettbewerbsfähigkeit
der energieintensiven Industrie und damit auch die Zukunft des Duisburger Werks.
2012 hat ArcelorMittal Duisburg
- trotz Ausnahmeregelung als energieintensives Unternehmen - durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Umlagekosten von
knapp acht Millionen Euro fürStrom gehabt - das entspricht einem Mehrfachen des Vorsteuergewinns (Ebitda) in Duisburg.
Im Vergleich zu 2012 hat sich der Strompreis für den Standort dieses Jahr um 34 Prozent erhöht.
Dazu
kommen potenzielle Zusatzkosten von 14,5 Millionen Euro, sollte die Ausnahmeregelung beim EEG wegfallen und eine Stromsteuer
zu zusätzlichen Belastungen führen. "Die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ist ein Grundelement
für das Gelingen der Energiewende in Deutschland. Mehr Planungssicherheit, eine höhere Nachhaltigkeit der Energie-
und Klimapolitik sowie die Vermeidung zusätzlicher Belastungen der im internationalen Wettbewerb stehenden Industrie
sind notwendig, damit der Industriestandort Deutschland auch weiter eine Zukunft hat", betont ArcelorMittal-Deutschlandchef
Schulz.