14.04.2023 | ArcelorMittal Deutschland

Herausforderung Wasserstoff: Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard besucht ArcelorMittal Hamburg

  • Erdgas soll bei der Stahlherstellung durch grünen Wasserstoff ersetzt werden
  • ArcelorMittal hat Pläne für Dekarbonisierung des Standorts Hamburg entwickelt
  • Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur in Hamburg ist entscheidend für klimaneutrale Produktion

Bei ihrem Antrittsbesuch sprach Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard mit Uwe Braun über Herausforderungen und Chancen der klimaneutralen Stahlherstellung (@ArcelorMittal)

Grüner Wasserstoff ist der entscheidende Energieträger für die Zukunft der klimaneutralen Stahlherstellung. Das Hamburger Stahlwerk von ArcelorMittal verwendet bereits heute im so genannten Direktreduktionsverfahren Erdgas zur Herstellung des Vorprodukts Eisenschwamm, aus dem anschließend Rohstahl produziert wird. Im Vergleich zur traditionellen Stahlherstellung im Hochofen mit Kokskohle fällt bei der Produktionstechnologie Erdgas nur rund die Hälfte an CO2-Emissionen an. Das Erdgas soll in Zukunft durch grünen Wasserstoff ersetzt werden, damit die Wende zur klimaneutralen Stahlherstellung gelingt. ArcelorMittal Hamburg hat dafür bereits umfangreiche Pläne zur Dekarbonisierung entwickelt.

Bei ihrem ersten Besuch im Stahlwerk traf Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard auf den CEO des Standorts, Dr. Uwe Braun. Vor Ort konnte sich die Senatorin von den Plänen des Unternehmens für eine grüne Stahlherstellung überzeugen und zu den Herausforderungen sprechen.

Seit 1970 wird am Standort Waltershof Qualitätswalzdraht produziert, heute stellt der weltweit aktive Konzern ArcelorMittal dort etwa 800.000 Tonnen hochwertigen Stahl pro Jahr her, der für Anwendungen im Maschinenbau, der Auto- und Bauindustrie weiterverarbeitet wird.
ArcelorMittal Hamburg hat von der EU-Kommission grünes Licht für die finanzielle Förderung der Bundesrepublik Deutschland zum Bau einer Pilot-Direktreduktionsanlage erhalten, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll. Aktuell prüft das Unternehmen die nächsten Schritte. Die größte Herausforderung: eine funktionierende Wasserstoffinfrastruktur mit grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Dr. Uwe Braun, CEO ArcelorMittal Hamburg: „CO2-neutrale Stahlherstellung ist unser erklärtes Ziel. Mit der EU-Fördergenehmigung für unsere Pilotanlage sind wir nun einen Schritt weiter auf dem Weg. Aber ohne grünen Wasserstoff, der bezahlbar und verfügbar ist, wird es nicht gehen. Noch sehen wir dafür keine Lösung. Es gilt, diese Punkte so schnell wie möglich klären, damit wir den Bau der neuen Anlagen vorantreiben können. Dabei zählen wir auf die politische Unterstützung in Hamburg, um die Kapazitäten für grünen Wasserstoff und die Infrastruktur aufzubauen.”

Dr. Melanie Leonhard, Wirtschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hamburg hat die besten Voraussetzungen sich zu einer grünen Wasserstoff-Metropole zu entwickeln. Als Standort bieten wir zukünftig eine Wasserstoffproduktion in Moorburg, eine Import-, Lagerungs- und Verteilungsinfrastruktur für Wasserstoff und dessen Derivate sowie schon jetzt potenzielle Abnehmer aus Industrie, Logistik und Transport. In Hamburg wird so die gesamte Wertschöpfungskette für Wasserstoff abgebildet. ArcelorMittal hat sich hier entschlossen auf den Weg gemacht. Wir wollen den Unternehmen weiterhin die Möglichkeit geben, wettbewerbsfähig und klimaneutral zu agieren – damit die Industrie in Hamburg eine starke Zukunft hat.“

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